Samstag, 12. Dezember 2009

Die 8ung! ist im Winterlager - Jetzt kommt die „stade Zeit“

Nach unserer letzten Klassenregatta, dem One Design Cup in Kreuzlingen am 11./12.09.09 war die Luft etwas raus….so ein Regattatag wie der Samstag ist einfach nicht mehr zu toppen. Bei Windstärke 5 fahren wir 4 Läufe mit Vollzeug Up and Down…. Auf dem Downwind-Schenkel unter Spinaker kommen wir mit 14-16 kn Speed jedes Mal ins Gleiten. Gott sei Dank war der Kurs so gelegt, das wir nicht schiften mussten, ansonsten hätten wir bestimmt noch mehr schöne Stunts zu sehen bekommen. Auch wir haben trotzdem einen Abflug beim Spibergen an der Leetonne zu verzeichnen. Aber so geht`s halt, wenn die Dicken an Bord immer unvermittelt nach Lee hopsen….

Bruch gab`s auch so genug. Die „Alegra“ wurde unabsichtlich von einer X99 abgeschossen und hatte ein mittelschweres Loch in der Bordwand, eine andere X99 verlor den Mast. Gott sei Dank wurde bis auf eine Platzwunde, die genäht werden musste, niemand ernsthaft verletzt. Trotzdem war`s ein toller Tag, manche von uns hatten noch Tage später ein dickes Grinsen im Gesicht!

Ergebnisse One Design Cup

Dann war erst mal Pause, der Sommer ist vorbei, die letzte Regatta war für uns ein riesiger Erfolg, sieht man doch endlich mal die Fortschritte, die wir in den letzten zwei Jahren gemacht haben. Wenn ich da an unseren ersten Auftritt mit der 8ung! 2007 in Kreuzlingen denke….hihi…


Wir waren dann noch ein paar Mal draußen, schöne Herbsttage gab`s ja doch zwischendurch.
Einmal waren wir mit unserem Newcomer Philipp noch beim Üben und der Bodensee hat sich wieder einmal in einer ganz besonderen Stimmung präsentiert. Zuerst Nebel und absolut kein Wind, dann klart es langsam auf und wir erleben einen wunderschönen Herbsttag mit ca. 3Bft Wind aus West. Die gelben Blätter der Uferbäume und der strahlend blaue Himmel lassen den See im Herbstlicht noch mal so richtig aufleuchten. Wenn ich nicht jedes Mal so weit zurück müsste, wäre ich wahrscheinlich auch diesmal unter Spi mindestens bis Lindau gesaust. Aber leider wird`s halt doch schon um 17 Uhr dunkel und auch ein bisschen frostig. Also treiben wir uns nur in der Kressbronner Bucht rum und beschließen den Tag bei einer Hopfenkaltschale in Langenargen. Leider hab ich keine Fotos gemacht, aber dieses Licht und diese Stimmung waren wirklich wunderschön.

Unser letzter Regattaauftritt im Jahr ist wie immer die Regatta der Eisernen vom DSMC, die traditionell am ersten Adventswochenende im Konstanzer Trichter stattfindet. Thomas und Frankie fahren das Schiff am Freitag schon rüber und haben einen Mordspaß bei der Überfahrt. Angesagt sind 4-5 Bft aus West, die dann auch so eingetreten sind. Im Konstanzer Trichter nimmt der Wind dann aber so zu, das sie die Fock wegrollen und nur noch mit dem Groß fahren. Der Wind lässt nach, sie rollen die Fock wieder aus und werden sofort von einer Böe so auf`s Wasser gedrückt, das sich die Winschkurbel aus dem Köcher raus selbständig macht und beinahe über Bord geht.

Das wär`s noch gewesen, statt richtiger Geschenke gibt`s eine neue Winschkurbel zu Weihnachten….

Menschen, die eine Windmessanlage ihr Eigen nennen, haben danach von Windgeschwindigkeiten von 35kn berichtet. Und wenn dann nur der B-Steuermann an Bord ist, kippt man das Boot halt schon mal um….

Bei der Eisernen am nächsten Tag herrschen schöne Bedingungen. Die Crew Steffi, Thomas, Frankie und Philipp. Bei Sonnenschein, ca. 15°C und so etwa 3-4Bft aus West/SüdWest geht’s gegen 11.30 Uhr los.







Es sind 216 Boote am Start, aufgeteilt in 3 Startgruppen. Leider legt die Regattaleitung die Startlinie so bescheuert, das erstens die Tonne unten total bevorzugt ist und man außerdem am Wind nur grad so über die Linie kommt, wenn man in der Vorstartphase dicht an der Startlinie entlang fährt. Ist man zu weit hinter der Linie, hilft nur noch wenden und mit Wind von Backbord hochfahren. Leider tun das dann auch einige und haben dabei anscheinend vergessen, dass es so was wie Vorfahrtsregeln gibt.

Der Start gerät deshalb trotz guter Position für uns zur Slalomfahrt. Man nimmt uns dreimal ohne überhaupt zu zucken das Wegerecht, beim vierten Mal schlägt eine Beneteau 7.5 mittschiffs bei uns ein und die Jungs können nur noch durch Abhalten größeren Schaden verhindern. Der Skipper der Beneteau sah zwar ganz schön verdattert aus... aber damit war natürlich der Start und somit auch die Regatta für uns gelaufen….bis wir uns wieder sortiert hatten und dann auch mal über der Linie waren, vergingen gefühlte Stunden.





Link zum Film,
unbedingt auf die Longtze und die X99 achten, die sich beim Start irgendwie in den Oberwanten verheddert hatten….soviel zum Thema "ist ja nur ne Spaßregatta…." Leider ist der Ton nur unzureichend wiedergegeben. Soviel Geschrei hab ich beim Start schon lang nicht mehr gehört.


Die zweite Schrecksituation kam dann ein paar Minuten später, als zwei Bavarias nebeneinander auf dem Nichtwegerechtsbug daher kamen. Der Erste hat uns gesehen und ist hinter uns durch. Der Zweite hat uns eben nicht gesehen, da ihm die erste Bavaria in Lee doch etwas die Sicht genommen hat und konnte sich grad noch durch eine Notwende vom Acker machen. Und dann noch nachmaulen, von wegen „ob der Schiffsname bei uns Programm sein…“
Ja klar, deshalb steht ja auch groß Achtung! drauf, also immer schön fernhalten…
Bei manchen wurde man das Gefühl nicht los, das die an diesem Morgen schon stark einen im Tee hatten….
Ich hoffe, der Philipp fährt weiterhin bei uns mit und denkt nicht, das läuft immer so.




Und dann wird man auch noch von netten 8mOD-Klassenkollegen geärgert(Danke Thommy!):
JAA, auch wenn Schleppnetzfischen am Bodensee verboten ist: auf Grund der Wirtschaftskrise fangen wir unser Essen jetzt größtenteils selber. Wir gehen auch in den Wald zum Pilze und Kräuter sammeln...!




Nach soviel Chaos hatten wir uns dann aber auch einen Glühwein verdient und deshalb gab`s doch noch einen versöhnlichen Abschluß auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz. Zuerst gibt`s einzwei Tässchen Glühwein, dann bummeln wir über den Markt und ich schau noch beim „Versand der kleinen Hexe“ vorbei und kaufe Räucherwerk.

Normal benutze ich das nur zu Hause und hoffe, das die Geister die ich damit rufe das Haus aufräumen, aber vielleicht sollte ich das Zeug nächstes Mal vor dem Start kaufen und eine Räucherzeremonie auf der 8ung! abhalten, um böse Mächte von uns fernzuhalten…
So wie andere kleine Puppen basteln (und dann fiese Nadeln reinpieksen und so) könnte ich ja kleine Holzschiffchen bauen ….mal sehen, jetzt ist ja Winterpause und viel Zeit zum Probieren!

Aber vielleicht widme ich mich auch lieber den ISAF Regeln, macht wohl mehr Sinn als Voodoo Zauber….! Obwohl wer weiß….????

Seit Mitte letzter Woche steht die 8ung! nun im Winterlager.

Und damit endet auch die Regattasaison 2009.

Samstag, 22. August 2009

Unser Bordhund

Heute möchte ich euch mal unseren Bordhund vorstellen:
Jassy vom Schwyzerchrütz, Entlebucher Sennenhund, vertritt die Schweiz bei uns an Bord. Segeln ist ihr leider nicht ganz geheuer, aber für einen Badeausflug ist sie immer zu haben. Nachdem die 8ung! ja jetzt fahrtensegeltechnisch bestens mit Sonnenschirm und Sonnensegel ausgestattet ist, machts noch mehr Spaß! Hier ein paar Eindrücke von der BadeEnte:


.........auf die Plätze....



.....fertig........

...LOS.....




.....schnell zum Ball schwimmen...



.....und dann wieder zurückpaddeln...


.....alleine komm ich leider nicht wieder auf`s Boot zurück, deshalb macht das Herrli den Entlekran....








......Herrli, jetzt aber schnell zum Sundowner an die Bar....



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Montag, 17. August 2009

Das Sommerloch

Es scheint, als ob die ganze 8ung! Crew vom Sommerloch eingesogen wurde…..nachdem sich der Fränkie ins Mittelmeer abgesetzt hatte, hab ich für den August auch keine weiteren Regattaaktivitäten geplant. Konnte ja niemand ahnen, dass er so schnell wieder in mitteleuropäischen Gefilden auftaucht….jedenfalls hatte sich dann der Rest der Mannschaft auch schon anderen Beschäftigungen hingegeben und war äußerst lätschig! Dazu kam, das die Meldefrist für die meisten Regatten schon gelaufen war und auf 20€ Nachmeldegebühr hab ich auch keine Lust, nur um mir dann bei 1Bft den Tag (West-Ost) oder die Nacht (Altnau) um die Ohren zu schlagen. Ich hab immer noch Druckstellen am Hintern von der Rund Um…

Eine einzige leichte Blutdruckerhöhung war an der die Clubregatta von unserem Yachtclub Hagnau Bodensee zu verzeichnen. Damit niemand mit den Manövern überfordert wird und der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, geht`s immer von Gohren rund um`s Seezeichen 1 (wahlweise 99) vor Altenrhein und wieder zurück zur Ultramarin. Für uns natürlich eine eher spaßarme Sache, aber unser Regattawart Stephan macht sich immer so eine Mühe, dass ich schon aus diesem Grund teilnehme. Leider haben nicht alle in unserem Club diese Einstellung, deshalb war die Beteiligung, mal nett formuliert, eher zurückhaltend. Nur 6 Schiffe am Start und eines davon noch ein „Gastschiff“.

Spaßarm für uns deshalb, weil wir in 99% der Fälle Westwind haben, d.h. leicht geschrickt hin und bestenfalls halber Wind wieder zurück. Jedenfalls zu spitz für unseren Spi. Dieses Jahr wenigsten mit 3-4 Bft und einer aufziehenden Regenfront aus West-Südwest. Meine Hoffnung, dass der Wind noch weiter nach Süd dreht, wurde leider enttäuscht. 3 Versuche, den „Master of Desaster“ nach dem Seezeichen zu setzen, aber leider auch 3-mal Abflug beim Versuch auf Heimatkurs anzuluven. Zu wenig Dicke (nur Thomas und Frankie) auf der Kante, obwohl Hartmut oder Xander oder beide hätten es mit ihren geschätzten zweiKilofuchzig auch nicht gerettet. Auf so spitzem Kurs kommen wir noch nicht ins Gleiten und die anderen fahren auch 7-9kn, der Christian mit der Bavaria 41 „Champus“ wahrscheinlich noch schneller. So waren wir zwar wieder mal „First Ship Home“, aber berechnet reicht das eben nicht. Nächstes Mal fahr ich ohne Genua, dann krieg ich wenigstens die Schwarzwurst für den letzten Platz. Wir gratulieren jedenfalls von dieser Stelle Engelbert und der Crew von der „Pegasus“ zum verdienten Sieg.

Weil ja sonst nix los war, haben wir endlich mal wieder den Versuch unternommen, mit unserem Bordhund einen Segelausflug zu machen. Mittlerweile geht sie ganz ohne Probleme im Hafen aufs Schiff, also wollen wir einen neuen Segelversuch wagen. Genug „Goodies“ eingepackt, dem Hund die Schwimmweste verpasst und los geht´s. Tollerweise zeigt sie diesmal gar keine Aufregung und sitzt geradezu majestätisch mit der Schwimmweste auf ihrem Sitz. Draußen mach ich mir noch ein bisschen Gedanken wegen der Wellen, es hat ja fast keinen Wind, dafür eine Menge Motorboote….aber trotzdem…keine Angstanzeichen beim Pühbel. Jetzt kommt der große Moment: ich gehe schwimmen, „zufällig“ geht auch der Ball über Bord und das Püh springt tatsächlich „fast ohne Unterstützung“ vom Heck der 8ung! in den See. Auf diese Weise haben wir dann den ganzen Nachmittag verbracht, immer einer von uns im Wasser, der andere zieht den Hund am Griff der Schwimmweste wieder raus. Nachahmung bitte nur mit Schwimmweste oder Geschirr, ansonsten hat man fast keine Chance, den Hund wieder an Bord zu bekommen.

Allerdings verfluche ich die ganze Aktion dann schon ein bisschen…bisher war die 8ung! tierhaarfreie Zone….nach dem ganzen Spaß mussten wir erstmal das Schiff putzen…und wir haben bestimmt nicht alle Haare beseitigt!

Dienstag, 7. Juli 2009

Rettich Cup 2009 – „Der selbstgebastelte Sextant“ und „Gibt es dieses Jahr noch mal Wind von Hinten?“

Am ersten Juli Wochenende gehört für uns 8mOD Segler natürlich der Rettich Cup auf der Reichenau zum Programm. Die meisten 8mODs kommen für die Regatten immer vom Untersee zu uns herauf, also ist es für uns eine Freude für diese Regatta auf der Reichenau zu sein. Außerdem ist das Rahmenprogramm vom JSR schon die Reise wert…! Echt wahr!

Die Unternehmung beginnt am Freitag Mittag, wir starten gegen 13.30 Uhr in Langenargen Richtung Konstanz, erst mit Rückenwind, aber dieses Jahr ist es wie verhext, kaum haben wir den Spi gesetzt, dreht der Wind, wir düddeln eine zeitlang rum und ….kreuzen mal wieder… gen Konstanz. Diesmal aber trotz der nahenden Gewitterfront mit angenehmen 6,5kn, ohne mit nur zwei Mann auf der Kante überpowert zu sein.

In Konstanz im KYC treffen wir Frankie und Gudrun und wir legen den Mast, um unter der Brücke passieren zu können. Diesmal lassen wir fast alles angeschlagen, nur der Großbaum kommt weg, der Mastfuß bleibt an Ort und Stelle. Das Blöde dabei ist, dass sich beim Legen des Masts das untere Auge des Niederholerbeschlags nur ganz knapp und mit viel Überredungskunst in die Mastfußhalterung verstauen lässt….wäre die Maststütze am Heck nur 10cm höher….aber die ist halt auf den Trailer abgestimmt.

O.k , alles geht klar, wir fahren unter der Brücke durch und tauchen ein in die uns immer wieder faszinierende „Parallelwelt“ des Untersees.
Wir haben letztes Jahr festgestellt, das wir uns beim Passieren der Brücken in Konstanz in eine Art Parallelwelt begeben…der Lauf der Zeit wird aufgehalten, alles geht langsamer und beschaulicher…die ganze Welt wird schöner, kleiner, langsamer…die Menschen sind netter….es kann sich hierbei nur um eine Zeitverschiebung innerhalb des Universums handeln!!!

Wir stellen den Mast wieder hinter der neuen Brücke und weiter geht`s via Sommerweg den Seerhein runter, links taucht das Schloss von Gottlieben auf, rechts das Ried, vor und über uns die schon verwaschenen Gewitterwolken….aber wir werden noch feststellen, das es ohne Gewitter dieses Wochenende nicht geht. Am Ende des Fahrwassers in Ermatingen kommt sogar noch eine nette Brise auf und wir segeln den ganzen Weg um die Reichenau bis zum Seglerhafen in Herrenbruck. Dort finden wir auf Anhieb einen freien Liegeplatz und lassen uns erst mal häuslich nieder, Frankie und Gudrun im Zelt, Thomas und ich auf der 8ung!

Samstag startet der erste Regattatag mit einer Langstrecke. Ein Pluspunkt am Rettich Cup ist, das man bis zwei Stunden vor dem Start melden kann. Also erstmal ausschlafen, eine Runde schwimmen und dann gegen 10 Uhr zum Frühstück ins Festzelt und zur Anmeldung. Gegen 12 Uhr stößt Xander zu uns, um 13 Uhr ist Steuermannsbesprechung. Am Start sind dieses Jahr 87!! Yachten und Jollen. Da kann sich manche Oberseeregatta ein Stück abschneiden. Pünktlich um 13.58 Uhr der Startschuss.

Wir sind beim Start ziemlich gut dabei und so ca. als 5.Boot an der Luvtonne. Dann haben wir erstens einen Schärenkreuzer in Lee, der uns am Abfallen und Schiften hindert und uns somit immer mehr Richtung Allensbach schiebt und außerdem wird der Wind auf der ganzen Bahn immer weniger. Das reinste Roulette. Zum Schluss haben die 8mODs auf der Reichenauer Seite (Thommy Wörn/“Caipirinha“ und Frank Matt/“Show must go on“) die Nase vorn. Der Wind frischt Dank eines heftigen Gewitters über dem Hegau wieder auf, allerdings um 180° gedreht…juhu, wir kreuzen mal wieder…trotzdem Bahnabkürzung kurz nach dem Seezeichen ….dann wieder der Spi auf der falschen Seite zu setzen….nach allen diesen Widrigkeiten letztendlich 19.Platz von 27. gestarteten Booten (YST1).

Die abendliche Party (diesjähriges Motto: Schweden) setzt mal wieder Maßstäbe…sehr gutes Essen und Trinken zu äußerst moderaten Preisen, das Rahmenprogramm wieder super, besonders die Tanzeinlage der JSR-Mädels in Kooperation mit dem Regattaleiter Stefan Bärthele…außerdem das Stellen des Mitsommernacht(„Narren“)baums und der Tanz der Tagessieger um denselben…hervorzuheben sind auch noch die selbstdesignten Wikingerhelme und teilweise echt schrille 70`Jahre Kostüme…..ich bin versucht, gleich noch meine „Best of ABBA“ CDs rauszusuchen, um die Stimmung noch weiterleben zu lassen.

Jetzt kommt der Auftritt des „Sextanten“: in besagten Mittsommernachtsbaum sind zwei Nägel eingeschlagen. Der Abstand der beiden Nägel ist zu schätzen, wer am nächsten dran ist, „darf“ den Baum mitnehmen. Wir raten uns alle einen weg, aber Xander baut das Gimmick des Tages, dessen Erklärung hier leider den Rahmen sprengt: einen Einfachst-Sextanten. Mit Hilfe dieser Vorrichtung und 13 „Gudrun“längen + 40cm „errechnet“ er einen Nagelabstand von 8.04 m. Die Auflösung erfolgt am nächsten Tag nach der Siegerehrung.
Leider kommt am Sonntag die geplante Viereckwettfahrt mangels jeglichen Winds nicht mehr zu Stande. Irgendwie haben wir dieses Jahr mit den Sonntagswettfahrten kein Glück. Dafür war das Frühstücksbuffett superlecker.

Die Ergebnisse bleiben wie am Vortag. Ergebnisse --> http://www.jollensegler-reichenau.homepage.t-online.de/ . Mit der Siegerehrung erfolgt auch die obligatorische Verteilung der Gemüsekisten. Jeder Teilnehmer bekommt eine Kiste bzw. dieses Jahr eine IKEA Tasche mit Reichenau Gemüse…frisch geerntet mit echter Erde an den Tomaten….ich sag’s ja: Parallelwelt….
Dann bleibt uns noch die Auflösung des MittsommernachtsBaumNagelRätsels: Der Abstand zwischen den Nägeln beträgt 8.23m…..tiefes Luftholen…wir werden doch wohl nicht…..nein, „leider“ doch nicht, jemand hat noch einen Tipp mit 8.05m abgegeben…oder Gott sei Dank, man stelle sich vor, wie wir mit dem Narrenbaum an Bord die Heimfahrt nach Langenargen antreten….

Gegen 15.30 Uhr treten wir die Heimreise an. Erst mal läuft der Außenborder nicht, das lange Rumliegen in der Sonne hat ihm wohl nicht gut getan, dann endlich geht’s los….direkt ins Gewitter….wir werden gut geduscht…und jagen dann das Gewitter nur mit der Genua vor uns her Richtung Konstanz. Wir segeln den ganzen Weg bis Gottlieben in der Fahrwasserrinne entlang, jetzt hat`s endlich mal Wind !!!!! Und auch noch von hinten…..

Vor der Brücke Mast legen, brechen uns bei der Gelegenheit das untere Auge des Niederholerbeschlags ab und tauchen unversehens aus der Parallelwelt wieder in die richtige Welt ein….komisch….die Gemüsekiste ist immer noch da….!..also gibt es dieses Land jenseits der Brücke wirklich…

Wir stellen im KYC den Mast, verabschieden uns von Frankie und Gudrun, und weil, man glaubt es nicht, der Wind wieder gedreht hat, haben wir leicht geschrickt mit 6.5kn einen Anleger direkt nach Langenargen…. Ob ich dieses Jahr wohl noch mal eine Spi-Genußfahrt haben darf..????
Gegen 22 Uhr sind wir zurück in der Ultramarin und suchen verzweifelt jemanden, der uns was zu Essen verkauft.

Wir kommen definitiv nächstes Jahr wieder in die Parallelwelt zum Rettich Cup!

Dienstag, 16. Juni 2009

Rund Um 2009 - Krimi bis zum Schluß

Die Rund Um war dieses Mal für uns eine etwas längere Unternehmung. Pünktlich zum Start um 19.30 Uhr standen wir mit 407 anderen Schiffen in der absoluten Flaute an der Startlinie. Zwar schön oben am Startschiff, aber da der Wind aus Südwest kam, auch schön in Lee und somit in der Abdeckung von allen anderen. Langsam aber sicher hat sich das Feld entzerrt und auch wir hatten dann einigermaßen freien Wind. Eine kurze Schrecksekunde hatten wir noch, als uns eine Bavaria 320 das Wegerecht genommen hat und uns wirklich haarscharf nur durch ein Manöver des letzten Augenblicks nicht gerammt hat.

Als wir irgendwann in der Dunkelheit die Tonne in Romanshorn erreicht hatten, wurde uns mal wieder klar, dass man besser so lang wie möglich auf der deutschen Seite bleiben soll. Wir hatten uns nach dem Wetterbericht für die Schweizer Seite entschieden und mal wieder war anscheinend die deutsche Seite bevorzugt. O.k. nächstes Mal andersrum…..

Von Romanshorn zum Eichhorn dann ein einziges Gegurke…..der Wind hatte mitgedreht, es war weiterhin eine Kreuz. Wir hatten wohl noch das Glück, das wir zuerst unter Land einen Streifen erwischt hatten und später dann doch auf den See raus gefahren sind, jedenfalls waren wir am Eichhorn wieder einigermaßen gut dabei.
Die Cupper waren schon lang vor dem Eichhorn in der Nacht an uns vorbei Richtung Lindau gezogen, die „Lillo“ konnte ich im Dunkeln kurz ausmachen und die „Sayonara“ kam uns entgegen, da hatten wir die Tonne am Eichhorn gerade gerundet.

Das Gegurke ging dann Richtung Überlingen nahtlos weiter, „Misia“ versuchte unter Gennaker zum Ostufer zu kommen, die „Sitting Bull“ entlang dem Westufer oberhalb der Mainau und war wesentlich erfolgreicher. Wir hingen irgendwo dazwischen und hangelten uns so langsam in Richtung Tonne. Da auch jetzt der Wind gedreht hatte, wieder an der Kreuz.

Nach der Tonne in Überlingen Spi gesetzt und wieder war der Wind komplett weg. Der große Spi hing nur noch im Wasser und hat gebremst. Also Spi runter, kleinen Spi rauf, der hing zwar auch nur rum, aber wenigstens nicht im Wasser. Spi nach vorn, wieder nach hinten und wieder nach vorn, Frankie musste dauernd Zigaretten rauchen , damit ich wenigstens eine Ahnung bekomme, woher der Wind kommt. Dann kommt am Westufer so was Ähnliches wie ein Lufthauch und wir konnten langsam aber sicher Richtung Mainau ziehen. Und ihr werdet es kaum erraten: der Wind hatte gedreht und wir hatten wieder was? Genau: eine Kreuz !!!!

Das ging dann bis ca. auf Höhe Hagnau. Dort war der Wind dann endgültig weg, das GPS murmelte was von einer Ankunftszeit von 12.30 Uhr und nach einer halben Stunde rumstehen und diskutieren wollten wir eigentlich aufgeben. Also Motor von unten geholt und dran geschraubt, da hatte ich noch die Eingebung, den Spi zu setzen und runter Richtung deutsches Ufer zu fahren. Also, Spi wieder rauf und los Richtung Ufer ….. und plötzlich haben wir mehr wie 5kn Fahrt und das GPS zeigt 19.00 Uhr !!!! Das war um 15.30 Uhr. Noch 4 Stunden bis zum Zeitlimit. Und zur Abwechslung mal einen Anlieger…..aber trotzdem ziemlich hoch am Wind.

Um es jetzt kurz zu machen: es war der reinste Krimi. Der Wind blieb zwar bis kurz vor Lindau stehen, dort blieb uns dann allerdings kurz das Herz stehen. Auf der Höhe vom Pulverturm war mal scheinbar wieder alles zu Ende. Wind komplett weg. Dann kam wieder ein Windhauch und mit blankliegenden Nerven und zitternden Knien eiern wir ums Glockenschlagwerk und ziehen ein letztes Mal bis ins Ziel den Spi …… Ankunftszeit 19.10.32 Uhr….
93. Platz beim Blauen Pokal Große Runde, eines von 122 Schiffen (408 gestartet) die durchgekommen sind, 8. Platz (von 14) bei den ORC Sportbooten und 28 Stunden Segeln ohne zu schlafen!

Wir sind alle sehr stolz darauf, durchgehalten zu haben.
Hier muss ich meinem Vorschiffsmann Frankie ein dickes Lob aussprechen. Ohne ihn und seine Motivation zum Durchhalten hätten wir vor Hagnau wahrscheinlich aufgehört.

Als kleine Überraschung bekamen wir dann zu Hause in der Hafeneinfahrt Ultramarin von einigen Mitgliedern des YCHB noch eine „Aaaachtung“ - La Ola Welle……

Das anschließende Weißbier im Ultramarin hat mich komplett weggebeamt ……….!!!

Samstag, 6. Juni 2009

Rund Um 2009

Die 8ung! nimmt dieses Jahr zum ersten Mal an der Rund Um teil. Bisher mussten wir mit der EOS immer nur die "kleine Runde" absolvieren, aber dieses Mal geht`s mit der 8ung! in den Überlinger See. Die Crew : Steffi, Thomas, Frankie, Hartmut

Wir sind in der Klasse "ORC Sportboote" gemeldet und ausser uns sind noch so ziemlich alle Esse850 vom Bodensee vertreten, eine Scholtz22, eine First 7.5 und von den 8mODs leider nur Walter mit der "Sitting Bull".

Alle Info`s zur Veranstaltung findet ihr hier

Dienstag, 2. Juni 2009

Wie kommt man zu einer 8 Meter One Design? (1)

Ich kam ja bekannterweise erst im zarten Alter von 33 Jahren zum Segeln. Surfen war ja schon vorher, aber nie so richtig von Herzen. Nach dem Besuch eines Kumpels aus München / Flensburg ( „Nein, was habt ihr es hier am Bodensee schön, hier würd` ich nur noch segeln gehen…“) hab ich im darauf folgenden Jahr den Segelschein gemacht und bin dann auf einer Dehler Optima 92 gelandet. Nach fünf mehr oder weniger erfolgreichen BodenseeRegattaJahren als Vorschoter/Spischot-Trimmer auf der GER 547 „EOS“ war klar : „Ich muss das selber probieren….“
Und wenn schon, dann mit „Was Schnellem, denn Dickschiff fahren können wir wenn wir Rente kriegen…..“
Gott Sei Dank ist der beste Ehemann von allen bei solchen Gelegenheiten immer sehr leicht zu überzeugen.

Also haben wir eine Wunschliste gemacht:
- mindestens 8 Meter, damit die Bodenseewelle erträglich wird,
- man sollte auch mal ein „gemütliches“ Wochenende zu zweit/viert auf dem Schiff verbringen können
- einen Spinnaker soll sie haben (..da wusste ich noch nicht, was das bei der Crew Suche bedeutet…“)
- und bezahlbar muss sie natürlich sein…….hihi….


Also blieb so nach und nach nicht mehr viel übrig:

Skippi 650 hat mich beim Probeschlag (ca. 3Bft., Bodenseewelle) nicht wirklich überzeugt,
Sun 2000 à na ja… ,
Esse850 können wir nur fahren, wenn wir das Haus verkaufen,
J80 gefällt mir nicht (sorry John) ,
Melges toll, aber zu professionell




--> außerdem haben alle einen Gennaker.

Eines Tages kam GG dann mit einem Bericht aus der IBN daher:
8 Meter One Design! Und hat auch gleich eine Liste sämtlicher zum Verkauf stehender 8mOD mitgebracht.

Also fix einen Probeschlag vereinbart, der war super, leider konnten wir uns dann nicht über den Verkaufspreis einig werden. Hmm, also erstmal wieder Geld zählen und brüten.

Dann die mail von einem anderen Eigner. Ob ich trotz des für uns vermeintlich utopischen Preises nicht mal an den Chiemsee zum gucken kommen will. O.k. anschauen können wir ja mal, und sonst haben wir halt ein nettes Wochenende am Chiemsee verbracht.
Um es kurz zu machen: ich hab die 8ung! gesehen und ich wusste : DIE IST ES !!!!!!!

Ihr glaubt es nicht, in manchen Situationen ist es ganz einfach, den Aktienfond, der eigentlich für die Altersvorsorge gedacht war, zu kündigen! Und dann hier noch ein bischen zusammengekratzt und dort noch was verschoben, eine Anhängekupplung ans Auto gebaut und „schwupp“, hat man ein Segelboot auf dem Hof stehen!