Sonntag, 9. Mai 2010

Gelungener Saisonauftakt

Die 8ung! schwimmt wieder. Seit Anfang April ist sie wieder in ihrem Element. Leider musste der geplante Saisonauftakt beim UBS Cup in Kreuzlingen wegen meiner beruflichen Umorientierung und dem damit fälligen Umzug nach München ausfallen. Trotzdem haben wir das Wochenende dann noch für ein Crewtreffen und einen ersten Segelausflug nutzen können. Die ganze Mannschaft war versammelt, das war klasse. Nachdem Xander praktischerweise ein neues Segelbuch („High Performance Sailing“ von Frank Bethwaite in der deutschen Ausgabe!) zum Geburtstag bekommen und auch gelesen hat, wurden gleich die ersten Verbesserungen am Trimm der 8ung! vorgenommen. Wir sind voller Begeisterung bei leichtem Ostwind unter Spi bis Romanshorn gesegelt und haben einen Shift nach dem anderen gefahren. Schon unglaublich, wie man den ganzen Sommer trainierte und eingespielte Abläufe in der kurzen Zeit über den Winter vergisst...kaum ist man über 40, schon geht`s dahin...

Auf der Kreuz zurück nach Langenargen haben wir nochmal den Groß- und Genuatrimm überarbeitet, bis uns dann aber die Finger abgefroren sind. Trotz Frühling wird`s doch gegen Nachmittag noch eisig kalt. Beim anschliessenden Sundowner wollte auch seltsamerweise keiner Weißbier, sondern Cappucchino und heisse Schokolade....au weh, wohin soll das führen..?

Am 1./2.Mai fand dann der erste Auftritt der 8ung! bei der Eichhorn Regatta in Konstanz beim KYC statt. Wie immer super organisiert, ging`s am Samstag um 10.30 Uhr gleich nach der Steuermannsbesprechung raus auf`s Wasser. Wettermässig war von Frühling nichts mehr zu spüren, es hat den ganzen Tag bei ca, 10-13°C immer mehr oder weniger geregnet, dafür gab`s wenigstens Wind, so ca. 2-3Bft, grad richtig zum anfangen, aber mit teils heftigen Drehern. Gestartet wurde in drei Klassen, allen voran die X99, die ja dieses Jahr die WM in Langenargen haben, dann wir 8mODs und zum Schluß die First Class 8. Um die Startmanieren der X99 gleich von Anfang an in die richtigen Bahnen zu lenken hat der Regattaleiter erst mal die Black Flag gesetzt. Hat auch gut funktioniert, jedenfalls war am Samstag kein Frühstart zu verzeichnen.
Wir hatten bei allen 3 Läufen gute Starts, beim zweiten ist mir sogar ein Superstart gelungen, jetzt weiß ich endlich wie sich das anfühlt, bei 0 mit Speed an der richtigen Stelle über die Linie zu gehen.....ein Superfeeling....!
Am Sonntag war das Wetter noch unangenehmer als am Tag zuvor, es hat eigentlich von 10 Uhr morgens an nur geregnet. Der Wind wehte wieder 2-3Bft, also gings gleich um 10 Uhr raus auf die Bahn. Zwei Läufe gingen noch durch, bei den X99 gab`s allerdings gleich mal trotz Black Flag einen Massenfrühstart und 4 Schiffe wurden disqualifiziert. Bei uns ging alles glatt, wir konnten nach zwei Läufen unseren 5. Platz verteidigen.
An der Kreuz können wir mittlerweile trotz der alten Lappen geschwindigkeitsmäßig gut mithalten. Der Trimm passt also ganz gut. Die Geschichte mit der Taktik am und vor dem Wind und die Wahl der richtigen Seite übt die Steuerfrau noch. Jedenfalls haben wir uns aber enorm verbessert und konnten in den Läufen ein paar unserer Konkurrenten schon ein bischen ärgern. Die Zieldurchgänge waren jedenfalls entsprechend knapp und einmal hatten wir die Nase nach einer spannenden Zielkreuz vorn, zweimal mussten wir uns leider knapp (so um ca. 2 sec. ....bäh!) geschlagen geben.

Am 8.5. war die 8ung! beim Drei Länder Cup vom Ravensburger Yachtclub in Gohren am Start. Ich hatte diesmal nach langem Hin und Her in Yardstick 1 gemeldet, da abzusehen war, daß die Beteiligung bei den ORC Sportbooten wohl eher gering ausfallen würde, da die Esse 850 nächstes Wochenende beim Montfort Cup ihre German Open haben.
Der Startschuß fiel pünktlich um 8 Uhr morgens bei praktisch keinem Wind. Einige hatten die Situation wohl unterschätzt und waren noch auf der Bahnseite ohne nur den Hauch einer Chance bis zum Startschuß hinter die Linie zu kommen. Die hatten dann echt Pech, weil bis sie sich dann Round the Ends wieder hinter Linie gehangelt hatten, war das Feld trotz dem wenigen Wind schon ziemlich weg. Ich habe das Dilemma so ca. 10min vor dem Start schon kommen sehen und habe die Jungs sofort die Paddel holen lassen, da wir natürlich den Motor schon eingepackt hatten. Es war ihnen sichtlich peinlich, aber was hilfts....

So haben wir uns dann die erste halbe Stunde im Pulk mehr oder weniger eiernd Richtung Romanshorn geschoben. Gegen 8.45 Uhr kam dann etwas Wind aus West auf und das Feld zog sich auseinander. Wir sind noch ein Stück Richtung Schloß Montfort, dann fast als letzte auch Richtung Romanshorn abgebogen und hatten ziemlich genau einen Anlieger, zum Schluß dann noch unter Spi, auf die Tonne vor Egnach. Dort gab`s noch etwas Konfusion, da von den ganz Schnellen vor mir nach der Tonne einfach keiner den Spi/Gennaker setzen wollten, was mir für einen Kurs nach Hard ziemlich komisch vorkam. Von der Opal III hinter mir hab ich dann irgendwelche Wortfetzen von wegen „Bahnverkürzung“ vernommen, und kaum hatten wir die Rundmail gelesen und auch verstanden (die Steuerfrau hat ja seit der Begebenheit letztes Jahr in Konstanz die Segelanweisung immer an der Frau...) und das Fernglas zu Rate gezogen, konnte man auch das Zeichen auf dem Wettfahrtleiterboot erkennen. Die waren ziemlich weit weg, also etwas näher dran wäre beim nächsten Mal schon wünschenswert. Es gab tatsächlich Boote, die es eben nicht gesehen haben und weiter nach Altenrhein gefahren sind.....! Na ja, also irgendwann würde ich mich dann schon wundern, das ich so ganz alleine bin.....

Der Rückweg nach Gohren war zuerst leicht geschrickt, dann hat der Wind doch wieder gedreht und wir konnten doch noch den Spi ziehen. So haben wir uns dann Stück für Stück Richtung deutsches Ufer gehangelt, ich hab mich dann aber entschieden nicht ganz unter Land zu fahren, sondern ewas weiter draussen zu bleiben und uns raumkreuzender Weise zum Ziel bringen. Das hat sich letztendlich als weise Entscheidung erwiesen. Wir konnten auf diesen letzten Schlag doch noch einige abschütteln und, nachdem wir nochmal die Rundmail zu Rate gezogen haben, auch aus der richtigen Richtung (Bahnmarken sind Backbord zu runden...) durchs Ziel fahren.
Am Schluß wurden wir mit einem für uns tollen 7. Platz (von 16.) in der Yardstick 1 belohnt. In der Gesamtwertung „große Bahn“ in der auch die Teilnehmer der anderen Klassen nochmal nach Yardstick berechnet aufgeführt wurden, haben wir den 14. Platz (von 48.) errreicht.

Hätte ich ORC Sportboot gemeldet, hätten wir gewonnen.......! Na prima...!